Revision 7 vom 2011-01-25 14:31:49

Nachricht löschen

V-Leute

Begriffserklärung

V-Person (vormals V-Mann, abgekürzt VP genannt, auch V-Leute, in Österreich auch Konfident), bezeichnet eine Verbindungs-Person oder Vertrauens-Person, die als ständiger Informant eines Nachrichtendienstes, Zolls oder der Polizei arbeitet. Dabei agiert er unerkannt etwa in politisch extremen oder kriminellen Organisationen oder kriminalitätsverdächtigen Milieus, etwa der Drogenszene oder dem Rotlichtmilieu. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Verdeckten Ermittler, der ein Polizeibeamter oder Beamter eines Geheimdienstes ist.

Bekannte V-Leute

In den Fokus der Medien gerieten V-Leute des deutschen Verfassungsschutzes im Rahmen des NPD-Verbotsverfahrens durch zahlreiche Enttarnungen von V-Leuten in Führungspositionen der NPD. Bekannt als V-Mann wurde außerdem Klaus Steinmetz, dem es gelang, Kontakt zur Kommandoebene der RAF zu bekommen.

Ulrich Schmücker

Schmücker wurde in Folge seiner Tätigkeit als V-Mann ermordet, die Ermittlungen und der nachfolgende Prozess gelten als Justizskandal, da die Tatwaffe in der Archivatenkammern des Berliner Verfassungsschutzes gefunden wurde. Nach Aussagen der Mutter von Schmücker wurde er zwar ständig vom Verfassungsschutz belästigt, hat aber dem Werben als V-Mann zu arbeiten nicht nachgegeben. Nach ihrer Meinung wurde er deswegen vom Verfassungsschutz ermordet.

Peter Urbach

Urbach spielte eine bis heute nicht vollständig aufgeklärte Rolle bei der Entstehung der terroristischen Rote Armee Fraktion, außerdem besorgte er eine Bombe für einen Anschlag auf das jüdische Gemeindehaus durch die Tupamaros West-Berlin 1968. Er erhielt nach seiner Enttarnung eine neue Identität im Ausland.

Skandale

Erfundener V-Mann

Wolf Wetzel vermutet nach der Durchsicht seiner Akten im Jahre 2010, welche er bekommen hatte, nachdem ihm mitgeteilt wurde, dass er in den 90-zigern überwacht wurde, einen erfundenen V-Mann. Deswegen klagt er gegen die BRD und bekommt vor Gericht Recht.

Telepolis-Artikel Von geschwätzigen "Berufsrevolutionären" und geschwärzten Akten

Berliner Sozialforum Skandal

Alle Sitzungen des Berliner Sozialforums wurde vom Bundesamt für Verfassungsschutz und vom Berliner Verfassungsschutz mittels V-Leuten überwacht. Dieses kam durch einen Spiegel-Artikel raus.

Spiegel-Artikel Kreuzberger Mischung

Überwachung der Grünen Berlins mit V-Leuten

1987 erfuhr die Alternative Liste (d.h. die Grünen Berlins) durch einen anonymen Brief, dass das LfV sie bis dato umfassend, auch mit nachrichtendienstlichen Mitteln wie V-Leuten, ausgeforscht hatte.

Spiegel-Artikel Alles Gelogen