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Revision 2 vom 2004-01-11 17:57:37
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Autor: p508BBE24
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Revision 93 vom 2018-05-15 08:18:25
Größe: 814
Autor: LilaBlume
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INPOL heißt traditionell die zentrale Datenbank des BKA. Wurde in den letzten Jahren komplett umgebaut, der Stand des Umbaus müsste noch recherchiert werden. <<bkamig()>>
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= INPOL-alt = Als INPOL bezeichnet das BKA gerne kollektiv
[[Datenbanken BKA|seine Datenbanken]] (siehe dort).
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Besteht (bestand?) aus KAN (Kriminalakten-Nachweis), Erkennungsdienst (5
Millionen Records), PIOS (Personen-Institutionen-Objekte-Sachen,
wohl primäre Staatschutz-Kram, "ungesicherte Erkenntnisse")
Zu verschiedenen Zeiten wurden Untergruppen oder gar eigene Systeme
mit Bindestrichnamen bezeichnet, z.B.
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In PIOS gibts rund 2000 Records über Landfriedensbruch ab
Ermittlungsverfahren.
 * INPOL-Z -- dabei handelt es sich um die Teildatenbanken KAN, Erkennungsdienst, Personenfahndung, in denen, wenn alles mit rechten Dingen zugehen würde, alle drinstehen müssten, die überhaupt vom BKA erfasst sind.
 * INPOL-Fall -- eine [[Fallbearbeitung]] des BKA, inzwischen wohl zur datenschutzrechtlichen Beruhigung nicht mehr so genannt
 * INPOL-Land -- ein öfter mal gehörter Begriff, der wohl mal alles mögliche von Verbunddateien bis zu bei LKÄn laufenden Eigenentwicklungen bezeichnet hat.
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In KAN wird -- zumindest in Bayern -- auch Kram wie "geisteskrank"
gespeichert ("zum Selbstschutz der Beamten"). Ebenfalls in Bayern
muss inzwischen ein ärztliches Gutachten zur Vergabe dieses PHW
vorliegen.

=== Spezialdateien innerhalb von INPOL-alt ===

Insgesamt gibts wohl gegen 50 von denen
 * LACK
 * ISIS
 * COD (Computergestütztes Literatur-Dokumentationssystem)
 * GOLEM (Großspeicher-orientierte Listenmethode zur Dokumentation und Literaturbeschaffung)
 * PKS
 * PISA (Personenbezogene Info Sammlung = Be''''''Fas; Zielfahndung, Häftlingsüberwachung / Alibi-Überprüfung)
 * LISA (PISA-Ergänzung durch Länder)
 * SSD (Straftaten Straftäter Datei; Personen, Straftaten und Opfer)
 * DIEBSTAHLSDATEI (Gestohlene/verlorene Gegenstände inkl. Daten des Eigentümers)
 * HAFTDATEI (Haftort, Haftantritt, Entlassung)

=== Möglicherweise nicht über INPOL zugängliche BKA-Dateien ===

 * TESCH (Terrorismus- und extremismusbezogene Schriften)
 * FISH (Forensisches Informationssystem Handschriften)
 * FARS (Daktyloskopie, Sonogramme, Graphologie)

=== LIMO, REMO, AUMO ===

Spezialdateien innerhalb INPOL für Links-, Rechts-, und
Ausländer''''''Innenkriminalität. Darin auch Platzverweise,
Ingewahrsamnahmen und
Personalienfeststellungen registriert. Vgl. http://www.diezeit.de/2001/37/Politik/200137_bka.html

Diese Daten sind im "offenen Bereich", d.h. sind für alle
Polizist''''''Innen zugänglich.

=== Spudok ===

Teil von INPOL,
Spurendokumentationsdateien -- http://www.cilip.de/ausgabe/64/spudok.htm (offenbar wird Spudok auch als generischer Begriff für verdachtsunabhängige Datensammlungen verwendet).

Zu Beginn der 80er Jahre m Rahmen von Terrorismus-Ermittlungen im
Rahmen von INPOL (offenbar widerrechtlicherweise)
angelegt, erfasst waren Mitglieder von BIs etc. unabhängig von
Strafverdacht. Angeblich 1985 (wenigstens für Niedersachsen)
gelöscht, berichtet der Artikel oben
vom Wiederauftauchen der Daten 1998.

Im Wendland umfasste Spudok 2000 Personen, knapp 5% der Bevölkerung.

Spudok wurde offenbar nie wirklich eingestellt und läuft auch weiter.
Die Datenbestände sollen auch nach INPOL-neu übernommen werden.
Interessant ist, dass eine Einzelfalllöschung im Programm nicht
vorgesehen ist.
http://www.bka.de/pressemitteilungen/2001/pm201001.html (PM BKA)
berichtet von Rolle von Spudok in der Post 911-Rasterfahndung: "Das
System Spudok hat sich bereits in der Vergangenheit in vielen, auch
umfangreichen Verfahren - insbesondere in der Terrorismusbekämpfung -
bewährt und steht den Dienststellen in den Ländern ebenso für die
Eingabe und Recherche zur Verfügung wie dem BKA."

= INPOL-neu =

Neukonzeption von INPOL von 1972 (wichtigstes Prinzip:
Anwendungsunabhängige Einfacherfassung im Gegensatz zur
anwendungsbezogenen, potenziell mehrfachen Erfassung von INPOL-alt).
Bundesweite Datenbank mit
einheitlichem Bestand über alle Länder hinweg.

Teilnehmer: Länder, BKA, BGS, Zoll

"Grundinformation": Personen- und Sachfahndung, erkennungsdienstliche
Daten, Haftdaten, Personenbeschreibungen sowie personenbezogene
Hinweise plus Marker über separate Verfügbarkein von GF. Offenbar
auch Speicherung von Tat''vorwürfen''.

"Weiche Daten" im Fallbereich.

Besonders abgeschottete Berechtigungsbereiche "Organisierte
Kriminalität", "Geldwäsche" und "Innere Sicherheit".

"Komplexes Berechtigungssystem" -- Ausgestaltung obliegt Teilnehmern.
Grundsätzlich hierarchische Berechtigungen, i.e. z.B. Zugriff auf OK umfasst auch gesamten
Grundbereich.

Keine verbindlichen Fristen zur Löschung. Datenerhebung zum Zwecke
künftiger Prozesse (§20 BKAG)

Neu: "Polizeiliche Führungsinformation" über
Kriminalitätsstrukturdaten zur Prävention.

http://www.infolinks.de/cilip/ausgabe/62/inpol.htm

http://www.datenschutzzentrum.de/somak/somak99/sa99rub.htm --

Das alte INPOL-System soll 1998 740000 Personenfahndungen enthalten
haben, davon ca. 70% Abschiebungen. 3 Millionen Kriminalakten, 2.4
Millionen Fingerabdruckblätter.
INPOL hat eine lange Geschichte, aus der wir in [[INPOL-Alt]] erzählen.

Diese Seite behandelt alte, möglicherweise nicht mehr bestehende Infrastruktur des BKA. Das BKA bastelt gerade (2017-2019) in großem Stil an seiner EDV (und der der Länder), und es ist unklar, was eigentlich derzeit wie läuft. Mehr Infos bei PIAV. Wer konkrete Informationen hat, möge sie bitte hier (oder an geeigneter Stelle) einarbeiten.

Als INPOL bezeichnet das BKA gerne kollektiv seine Datenbanken (siehe dort).

Zu verschiedenen Zeiten wurden Untergruppen oder gar eigene Systeme mit Bindestrichnamen bezeichnet, z.B.

  • INPOL-Z -- dabei handelt es sich um die Teildatenbanken KAN, Erkennungsdienst, Personenfahndung, in denen, wenn alles mit rechten Dingen zugehen würde, alle drinstehen müssten, die überhaupt vom BKA erfasst sind.
  • INPOL-Fall -- eine Fallbearbeitung des BKA, inzwischen wohl zur datenschutzrechtlichen Beruhigung nicht mehr so genannt

  • INPOL-Land -- ein öfter mal gehörter Begriff, der wohl mal alles mögliche von Verbunddateien bis zu bei LKÄn laufenden Eigenentwicklungen bezeichnet hat.

INPOL hat eine lange Geschichte, aus der wir in INPOL-Alt erzählen.