Revision 5 vom 2006-01-17 19:29:37

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Spurendokumentationsdateien

Spudok wird offenbar sowohl als generischer Begriff für verdachtsunabhängige Datensammlungen (die nach der Zweckbindung ohnehin nur ausnahmsweise zulässig sind) als auch für eine Unterdatei von Inpol (vgl. InpolFragen) verwendet.

Klassisch: Der Spudok-Skandal, http://www.cilip.de/ausgabe/64/spudok.htm Dabei wurden zu Beginn der 80er Jahre im Rahmen von Terrorismus-Ermittlungen im Rahmen von INPOL (offenbar widerrechtlicherweise) angelegt, erfasst waren Mitglieder von BIs etc. unabhängig von Strafverdacht. Angeblich 1985 (wenigstens für Niedersachsen) gelöscht, berichtet der Artikel oben vom Wiederauftauchen der Daten 1998.

Im Wendland umfasste Spudok 2000 Personen, knapp 5% der Bevölkerung.

Die Datenbestände aus Spudok-Dateien des BKA sollen auch nach INPOL-neu übernommen werden (worden sein?). Interessant ist, dass eine Einzelfalllöschung im Programm nicht vorgesehen ist. http://www.bka.de/pressemitteilungen/2001/pm201001.html (PM BKA) berichtet von Rolle einer Spudok-Datei in der Post 9/11-Rasterfahndung, in die quasi als Puffer 12000 Hinweise eingetragen wurden, die erst bei "Erhärtung" in andere Dateien übernommen wurden: "Das System Spudok hat sich bereits in der Vergangenheit in vielen, auch umfangreichen Verfahren - insbesondere in der Terrorismusbekämpfung - bewährt und steht den Dienststellen in den Ländern ebenso für die Eingabe und Recherche zur Verfügung wie dem BKA."