Revision 11 vom 2011-02-09 20:35:45

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Spurendokumentationsdateien (Spudok )

Verdachtsunabhängie Datensammlung

In Spudok stehen Tatort, Zeugen, Asservate und Verdächtige Personen zusammengefasst zum jeweiligen Fall. Spudok wird offenbar sowohl als generischer Begriff für verdachtsunabhängige Datensammlungen (Anmerkung: die eigentlich nach dem Zweckbindungsprinzip des DSG nur ausnahmsweise zulässig sind) als auch für eine Teildatenbank von INPOL verwendet.

Spudok beim BKA

Beim BKA gibt es eine eigene Spudok-Teildatenbank von INPOL Alle Datenbestände aus Spudok-Dateien des BKA von INPOL-alt sind in das neue INPOL übernommen worden.

Anmerkung: Interessant ist, dass eine Einzelfalllöschung im Programm nicht vorgesehen ist.

PM des BKAs über den Nutzen von Spudok

Eine PM des BKAs berichtet von der Rolle einer Spudok-Datei in der Post 9/11-Rasterfahndung, in die quasi als Puffer 12000 Hinweise eingetragen wurden, die erst bei "Erhärtung" in andere Dateien übernommen wurden: "Das System Spudok hat sich bereits in der Vergangenheit in vielen, auch umfangreichen Verfahren - insbesondere in der Terrorismusbekämpfung - bewährt und steht den Dienststellen in den Ländern ebenso für die Eingabe und Recherche zur Verfügung wie dem BKA."

Skandale

Erfassung aller BI-MitgliederInnen aus dem Wendland in der Spudok Datei von INPOL

Klassisch: Der Spudok-Skandal, Nach einem Cilip-Artikel wurden zu Beginn der 1980-gern Jahre im Rahmen von Terrorismus-Ermittlungen in INPOL Spudok-Dateien (offenbar widerrechtlicherweise) angelegt. Erfasst waren fast alle MitgliederInnen von Bürherinitiativen etc. unabhängig von einem Strafverdacht, im Wendland waren das 2000 Personen,d.h. knapp 5% der Bevölkerung. Die Daten wurden angeblich 1985 (wenigstens für Niedersachsen) gelöscht, sie tauchten aber bei einem Ermittlungsverfahren wegen eines Brandanschlages 1998 wieder auf.