Revision 6 vom 2011-02-20 22:44:37

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Datenbanken Frankreich

Datenbanken in Frankreich

STIC der Police Nationale

Die Datenbank STIC (Section technique d'investigation criminelle) ist eine Datenbank der Police Nationale. Sie scheint ein Nachweissystem zu sein.

Telepolis berichtet, dass STIC 4.5 Millionen Personen und angeblich 25% fehlerhafte Daten enthält. Sie war anscheinend zwischen 1995 und 2001 illegal in Betrieb.Das französsische Innenministerium bekam im Jahre 2000 für den illegalen Betrieb der Datenbank STIC den französischenBig Brother Award.

JUDEX der Gendarmerie

Das JUDEX (Système judiciaire de documentation et d'exploitation) ist eine Nachweissystem der Gendamerie, d.h. der französischen Militärpolizei. Die Datenbank ist erst seit 2006 offiziell, vorher gab es keinerlei Auskunfts- und Löschrecht. Dafür bekam die Direktion der Gendarmerie 2006 den französischen Big Brother Award.

Weitere Datenbanken

Daneben gibt es seit 2009 anscheinend noch etliche weitere Datenbanken die vom Inlandsgeheimdients verwaltet werden, die Cristina (pour “Centralisation du renseignement intérieur pour la sécurité du territoire et les intérêts nationaux”) und EDVIGE heißen und rechtlich äußerst fraglich sind. Für die Datenbanken bekam der damalige Innenminister Michèle Alliot-Marie 2009 den französischen Brother Award. Die Datenbanken stehen nicht unter der Aufsicht der CNIL, dem französischen Datenschutzbeauftragten, trotzdem dürfen etliche Polizeibeamte darauf zugreifen.

Datenbanken des DCRI

Der Inlandsgeheimdienst DCRI (Direction centrale du Renseignement intérieur) ist u.a. der Ursprung für die Verhaftung der “Tarnac 9” (siehe Deutsche Übersetzung des Liberation-Artikel zur Verhaftung der Tarnac 9.

CRISTINA

Die Datenbank CHRISTINA (Centralisation du renseignement intérieur pour la sécurité du territoire et des intérêts nationaux) ist eine Datenbank gegen Spionage und Terrorismus. Sozusagen die "Antiterror-Datei" Frankrecihs.

Evidge oder EDVIRSP

In Edvige (Exploitation documentaire et valorisation de l'information générale) stehen Name, Adresse (postalisch und email) Kontaktpersonen von Personen, die verdächtigt sind die öffentliche Sicherheits zu gefährden. Es werden dort Personen ab dem zarten Alter von 13 Jahren gespeichert. Ursprünglich sollte auch die Religionszugehörigkeit, die sexuelle Orientierung, die Ethnie, politische Meinung und Gewerkschaftszugehörigkeit gespeichert werden, dieses wurde allerdings auf Grund von zahlreicher öffentlicher Proteste rausgenommen und sie wurde im Sinne von Neusprech in EDVIRSP umbenannt.

Zugang zu den Edvirsp-Daten haben alle Polizeibeamtne haben, die dem SDIG ("sous-direction de l'information générale de la direction de la sécurité publique") unterstellt sind und "individuell ausgewählt und besonders ermächtigt" sind, sowie besonders befugte Beamte der Polizeipräfekturen und all jene Polizisten und Gendarmen, wenn ihre ausdrückliche Anfrage, die Motivation und Identität der Antragssteller enthalten muss, von ihrem Chef genehmigt wird.

EDVIRSP ist somit eine Art IgaSt für die Franzosen.

Weitere Infos

A qui profite la CNIL ? (Edvige, Cristina, la DST, les RG, et caetera)

Heise-Newsticker: Französischer Entwurf für Geheimdienstdatenbank Edvige modifiziert

Heise-Newsticker:EDVIRSP: Unaussprechliche Datenbank mit eingeschränktem Recht auf Vergessen

Datenschutzkontrolle

Die Datenschutzkontrolle geschieht in Frankreich eigentlich durch die CNIL (Commission nationale de l'informatique et des libertés).

Es wurde allerdings im Jahre 2009 eine neue Komission zur Polizeidatenbankkontrolle (Le groupe de contrôle des fichiers policiers) gegründet, diese untergräbt teilweise die Arbeit der CNIL. Dafür bekam diese Komission 2009 einen französischen Big Brother Award.